Simulation Machbarkeit Engelplatz, Oberentfelden

Im Rahmen des Vorprojekts zur Eigentrassierung und Haltestellenverschiebung der Wynental-Suhrental-Bahn (WSB) am Engelplatz in Oberentfelden AG soll die verkehrliche Machbarkeit und deren Auswirkungen beurteilt werden. Die Anforderungen einer verlängerten und behindertengerechten Haltestelle sowie eine erhöhte Verkehrssicherheit sollen in das System eingearbeitet werden.

Das Gebiet um den Engelplatz und die beiden angrenzenden Kantonsstrassen bildet in Kombination mit zwei verschiedenen Bahnlinien (SBB und WSB) und einem hohen Fussgängeraufkommen ein komplexes System. Zuerst wurde eine Simulation des IST-Zustandes als Referenzwert erstellt, die die beobachtete Situation sehr realitätsgetreu reflektiert. Darauf aufbauend wurde die Bestvariante, mit dem Ziel weitere Argumente für ein erfolgreiches Vorprojekt zu erhalten, simuliert und dem IST-Zustand gegenübergestellt und ausgewertet.

Bauherrschaft
Kanton AG, Departement Bau, Verkehr & Umwelt; Abt. Tiefbau, Verkehrsmanagement

Referenzperson
Frau Franziska Baumgartner

Erbrachte Leistungen
Verkehrserhebungen, VISSIM-Simulationen, Sensitivitätsanalysen, Visualisierung Öffentlichkeit

Zeitraum
Oktober 2017 bis März 2018

  • Abbildung 1

    Simulation Machbarkeit Oberentfelden AG / VISSIM
  • Abbildung 2

    Simulation Machbarkeit Oberentfelden AG / VISSIM

Abbildung 1: In den Simulationen (IST/Bestvariante) wurde nicht nur der Projektperimeter (weiss hinterlegt) sondern auch die von der Studie tangierten Gemeinde- und Quartierstrasse (rot gefärbte Strassen) rund um den Engelplatz in die verkehrstechnische Untersuchung miteinbezogen. Die Verkehrsbelastungen aller Verkehrsteilnehmer wurden an mehreren Zähltagen in den Jahren 2014 und 2017 sowie mittels Seitenradarmessungen erhoben. Die Simulation berücksichtigt die gesamte Geometrie der Strassen, die Verkehrsbelastungen, sowie die Vortrittsregelunge und das beobachtete Fahrverhalten vor Ort.

Abbildung 2: Verglichen werden die durchschnittlich gefahrenen Geschwindigkeiten beim IST-Zustand und der Bestvariante. Diese weichen nur geringfügige Unterschiede auf. Die Argumente für die Bestvariante sind vor allem in der klaren und sicheren Verkehrsführung zu suchen. Alle Verkehrsteilnehmer werden sicherer und stabiler durch das Zentrum bzw. auf dem Engelplatz geführt. Die Schranken bringen klare Verhältnisse im Verkehrsgeschehen mit sich.

Aus verkehrstechnischer Sicht ist die Bestvariante deshalb zu favorisieren. Die Leistungsfähigkeit des Systems bleibt bei erhöhter Sicherheit (Eigentrassierung WSB, Sicherung von Kreuzungen Bahn/Strasse mit Schranken) ungefähr konstant. Durch die im Vorprojekt vorgeschlagene klarere Raumaufteilung und die neue Strukturierung kann die Situation für sämtliche Verkehrsträger verbessert werden.

Verkehrsfluss-Simulation (VISSIM)

VISSIM ist ein Simulations-Tool zur Nachbildung von Stadt-, Ausserorts- wie auch Autobahnverkehr. Neben dem motorisierten Individualverkehr (mIV) und dem Langsamverkehr (LV) kann auch schienen- und strassengebundener öffentlicher Verkehr (öV) modelliert werden. Mit diesem Planungsinstrument des Verkehrsingenieurs beraten wir Bauherren in Bezug auf die technische Machbarkeit künftiger Projekte. Ziele der Simulationen sind das frühzeitige Erkennen von Schwachstellen an Einzelknoten oder in Netzen und darauf basierend die Definition von gezielten Massnahmen zur Behebung dieser Schwachstellen. VISSIM-Simulationen werden somit oft für die funktionalen Untersuchungen der Abwicklung aller Verkehrsteilnehmer (IV und öV) eingesetzt, respektive dienen als Instrument zur Entscheidfindung.