LSA 850 (Riehen Dorf), Neuanordnung Kap-Haltestelle Tramlinie 6

Im Rahmen der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) ist die bestehende Haltestelle Riehen Dorf der Linien 2 und 6 (Tram) sowie 32 und 7301 (Bus) an die geforderten Bedingungen der Hindernisfreiheit anzupassen.

Es ist geplant, die aktuelle Haltestelle zu einer beidseitigen Kaphaltestelle umzugestalten. In Richtung stadteinwärts wird es dem MIV mit der neuen Situation nicht mehr möglich sein, ein haltendes Tram oder den Bus rechts auf einer eigenen Fahrbahn zu überholen, da die ÖV-Fahrzeuge aufgrund des Kaps an der Haltestelle im Mischverkehr geführt werden.

Infolge der Komplexität der Verkehrsströme im Knotenbereich der LSA 850 und um die Verkehrsqualität und Rückstauverhältnisse der neuen Situation genau zu analysieren, werden mittels einer Mikrosimulation mit VISSIM drei Varianten mit zwei Geschwindigkeits-Regimen (Referenz T40, Kap T40, Kap T30) verkehrstechnisch untersucht. Die Verkehrsgrundlagen für die Mikrosimulation wurde mittels Seitenradarmessung und Knotenstromzählungen erhoben. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Variante mit der Kaphaltestelle bei Tempo 40 geringfügig bessere Werte liefert als die gleiche Variante mit Tempo 30. Der Einfluss der neuen Kapsituation ist für die Schmiedgasse spürbar > Morgenspitze: VQS C/D zu VQS D/E. Die Variante Kap T40 ist aus verkehrstechnischer Sicht, inkl. einer LSA-Prüfung resp. Optimierung, weiter zu empfehlen.

Bauherrschaft
BVD Basel-Stadt Mobilitätsplanung

Referenzperson
Herr Yannic Bulliard

Erbrachte Leistungen
Simulation

Zeitraum
2018 bis 2019

  • Abbildung 1

  • Abbildung 2

Abbildung 1: Referenzzustand (links), Var. Kaphaltestelle (rechts)

Abbildung 2: VISSIM-Simulation Szenario Kap T40

Verkehrsfluss-Simulation (VISSIM)

VISSIM ist ein Simulations-Tool zur Nachbildung von Stadt-, Ausserorts- wie auch Autobahnverkehr. Neben dem motorisierten Individualverkehr (mIV) und dem Langsamverkehr (LV) kann auch schienen- und strassengebundener öffentlicher Verkehr (öV) modelliert werden. Mit diesem Planungsinstrument des Verkehrsingenieurs beraten wir Bauherren in Bezug auf die technische Machbarkeit künftiger Projekte. Ziele der Simulationen sind das frühzeitige Erkennen von Schwachstellen an Einzelknoten oder in Netzen und darauf basierend die Definition von gezielten Massnahmen zur Behebung dieser Schwachstellen. VISSIM-Simulationen werden somit oft für die funktionalen Untersuchungen der Abwicklung aller Verkehrsteilnehmer (IV und öV) eingesetzt, respektive dienen als Instrument zur Entscheidfindung.